„Gut Ding braucht Weile!“ Frei nach diesem Motto klappte – der Pandemie zum Trotz – Anfang Februar endlich der dritte Versuch Regensburg zu entdecken. Dementsprechend groß war die Freude der 12-köpfigen Reisetruppe, als es endlich mit dem Zug in das UNESCO-Welterbe los ging. Regensburg ist eine Reise wert – so viel steht fest: Egal, ob man sich auf die Spuren der Römer begeben oder die historische Altstadt mit ihren engen Gassen und 1000 (!) Baudenkmälern entdecken will oder sich durch die kulinarischen Schmankerln kosten möchte oder Kunst, Kultur und Handwerk bestaunen will, die Stadt am nördlichsten Punkt der Donau, hat für jeden etwas zu bieten.
Damit war klar, dass es eine perfekte Auswahl zu treffen galt, um uns allen unvergessliche Tage zu bescheren. Bestens gelaunt checkten wir im sehr empfehlenswerten (wenn auch etwas außerhalb gelegenen) Hotel INCLUDiO (erstes Inklusionshotel in Regensburg) ein, wo uns ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Rasch wurden Reisekleid und -rock gegen Abendoutfit getauscht und schon flitzen wir in die Innenstadt, um Bayern von seiner urigsten Seite kennenzulernen. Sie ahnen es schon, wir landeten in der Stube der Brauereigaststätte Kneitinger, wo es richtig bayerisch zugeht und sich die Tische unter den Köstlichkeiten und Bierkrügen nur so biegen.
Danach stöckelten wir über das Kopfsteinpflaster den kurzen Weg vom Arnulfsplatz zum Bismarckplatz, um die Opernaufführung „Werther“ zu genießen. Das Theater Regensburg ist unabhängig von der Aufführung einen Blick wert. Unscheinbar von außen, prächtig von innen: Orchestergraben, Samtsessel, Kronleuchter, Goldverzierungen und Prunk sorgen für ein imperiales Theatererlebnis und so kann es schon dauern, bis der leidende Werther tatsächlich in Charlottes Armen seine Augen schließt. Die Corona bedingte Sperrstunde um 22 Uhr war natürlich gar nicht nach unserem Geschmack, deshalb werden wir wieder kommen müssen, um die zahlreichen Bars und Kneipen mit den 30.000 Student:innen unsicher zu machen.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der spannenden Altstadt. Unsere reizende Gästeführerin zeigte uns die Schätze der mittelalterlichen Stadt – und davon gibt es viele: das Alte Rathaus, Geschlechtertürme, kleine und ausladende Plätze, Innenhöfe und Patrizierhäuser, die Porta Praetoria und selbst einen bereits blühenden japanischen Kirschbaum. Um die restlichen Schönheiten „der nördlichsten Stadt Italiens“, wie Regensburg liebevoll genannt wird, gestärkt zu erleben, laden kleine Kaffeehäuser, große Brauereiwirtshäuser aber auch internationale Restaurants ein.
Viel zu knapp wurde uns die Zeit nach einem Abstecher in den Dom St. Peter, dessen kunstvollen Glasfenster das Sonnenlicht einließen und das gotische Meisterwerk zum Strahlen brachte. Die Alte Kapelle, die Steinere Brücke mit dem „Bruckmandl“ in ihrer Mitte und das Wurstkuchelhäusl konnten wir uns aber nicht entgehen lassen. 20.000 Schritte später traten wir die Rückreise an, mit vielen spannenden Eindrücken im Gepäck. Da kam uns die Ausweitung der Sperrstunde auf 24 Uhr in heimischen Gefilden sehr entgegen, schließlich galt es alles Erlebte zu besprechen und einen Blick auf das Versäumte zu werfen: eine Schifffahrt auf der Donau, ein Abstecher auf „die Walhalla“, ein Biergartenbesuch, einen Hutmacher-Workshop und bei der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis im Schloss St. Emmeram müssen wir natürlich auch noch vorbeischauen.