Winter Wonderland im Ötztal

Wie fast jedes Jahr führen meine Lieben und ich die Diskussion, ob wir zu Weihnachten verreisen oder nicht. Wie fast jedes Jahr entscheiden wir uns, Sie ahnen es schon, zu verreisen. Dieses Mal lenkten wir unser voll bepacktes Auto am 24. Dezember ins Ötztal, genauer gesagt nach Längenfeld. Und es wären nicht wir, würden wir nicht bereits auf dem Weg dorthin aktiv werden: Eine gemütliche Skitour im vorderen Ötztal war angesagt. Unser Ziel, das Faltegartenköpfl (2.184 m), war nach knapp zwei Stunden erreicht. Die Einkehr in der absolut empfehlenswerten Feldringalm, die extrem freundlich bewirtschaftet wird und darüber hinaus ein großartiges Rodelziel für die ganze Familie darstellt, war wohl verdient. Weiter ging’s nach Längenfeld, wo uns die Gastgeber im „Hotel Vier“ einen warmherzigen Empfang bereiteten und sich unser absolut stylisches und funktionelles Studio als perfekte Unterkunft für unseren Weihnachtsurlaub in den Ötztaler Alpen erwies. 

Der Wurmkogel, auf dem der legendäre „TOP Mountain Star“ thront, war unsere Challenge für den ersten Weihnachtsfeiertag. Immer weiter führt die Straße ins längste Seitental (insgesamt misst es 65 km) des Inntals, ehe man das Skigebiet Obergurgl-Hochgurgl erreicht. Von der Talstation Große Karbahn in Hochgurgl starteten wir motiviert bei Sonnenschein los und erreichten nach knapp drei Stunden die spektakuläre Gipfelbar, die immerhin auf 3.080m liegt. Der Rundblick auf die verschneiten Gletscherspitzen samt Sonnenuntergang entschädigte uns für alle Mühen des Aufstiegs. Beim Abfahren freuten wir uns auf den hoteleigenen Wellnessbereich, der schon nach uns rief.

Um meinem deutschen Göttergatten möglichst viel vom Ötztal zu zeigen, schnürten wir am zweiten Weihnachtstag die Wanderschuhe und machten uns nach Niederthai auf, um den zweithöchsten Wasserfall Tirols zu bezwingen. Mit 159 m Fallhöhe präsentierte sich der Stuibenfall teilweise vereist, was sich sowohl von der direkt über den Wasserfall führenden Hängebrücke als auch von den fünf Aussichtsplattformen hautnah miterleben ließ. Selbst das „Stuiben“ (=stäuben und somit namensgebend für den Wasserfall) konnte hautnah miterlebt werden. Eine Wanderung kommt selten allein, daher packten wir unsere Stirnlampen aus und umrundeten auf einem schmalen Wurzelweg den Piburger See, das Wahrzeichen der Gemeinde Oetz. Dieses Naturschutzgebiet – eines der ältesten Tirols – besticht sogar im Mondlicht.

Am Montag führte uns der Abenteurergeist wieder ins hintere Ötztal. Bei Zwieselstein gabelt bzw. wie die Einheimischen sagen „zwieselt“ sich das Ötztal in das Gurgler und Venter Tal. Ins Bergsteigerdorf Vent, den Hauptort des Venter Tals auf 1.895 m mit seiner steineren Bergsteigerkapelle verschlug es uns, um bei blitzblauem Himmel und lachender Sonne unsere Tourenskier anzuschnallen. In der abgeschiedenen Bergwelt wollten wir diesen Wintertag genießen, deshalb stiegen wir durch den mystisch anmutenden Zirbenwald auf die Ramolalm auf. Wer nun an eine urige Hütte denkt, dem sei gesagt, dass auf der Ramolalm nichts weiter als ein kleiner, offener Ziegenstall und eine Rundumsicht auf den Similaun, die Wildspitze & Co auf ihre Bergfexen warten. Idylle pur! Wieder im Hotel Vier angekommen, genossen wir in feinstem Ambiente die erstklassigen Köstlichkeiten, vom Chef persönlich kreiert, von der Chefin persönlich serviert – Geheimtipp!

Entspannten Abschluss unserer Reise bildete der Besuch der AQUA DOME Therme. Dort plantschen wir im Ötztaler Thermalwasser, pflegten unsere müden Muskeln in der Sauna und ließen in der Soleschale unsere Blicke über die imposante Bergwelt im Winter Wonderland schweifen.