Aufgepasst!

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Zwei Brillen waren notwendig, als ich ins Baltikum aufgebrochen bin: Eine, um mich vor der nordischen Sonne zu schützen, die andere, um bei Bedarf das Kleingedruckte im Reiseführer nachzulesen. Schließlich wollten mein privater Gast und ich alles ganz genau wissen.

Unser Abenteuer begann in Riga, das uns mit Wind und einer Skyline aus Jugendstilträumen begrüßte. Gefühlt schossen wir bereits in der lettischen Hauptstadt an die 300 Fotos und futterten uns schon dank der kulinarischen Köstlichkeiten den Winterspeck an, ehe wir mit einem Mietauto Richtung Kurische Nehrung aufbrachen. Unser Zwischenstopp am Berg der Kreuze sorgte für Gänsehaut-Momente, denn an die 20.000 Kreuze in allen Größen ließen uns still und ehrfurchtsvoll werden. Vorbei an Seen und Wäldern im litauischen Nirgendwo reisten wir entschleunigt, führten philosophische Diskussionen, wischten uns die Lachtränen ab und begegneten frechen Störchen und freundlichen Menschen.

In der barocken Schönheit Vilnius entdeckten wir mehr Kirchen als Straßenschilder, frönten der Kultur und besprachen die Kunstschätze beim litauischen Bier (sehr zu empfehlen!). Auf dem Weg in den hohen Norden staunten wir im Schloss Rundāle nicht schlecht, als uns insgesamt 138 Zimmer und ein Barockgarten der Extraklasse empfingen.

Der Abstecher in den Gauja-Nationalpark entführte uns in die Natur, abseits der Kopfsteinpflaster der Städte. Und dann Tallinn. Diese Stadt ist ein Märchen aus Stein und Meer. Mittelalterliche Türme, Hanse-Charme und gleichzeitig weltoffen und modern liegt die Hauptstadt Estlands an der Ostsee, einen Steinwurf vom finnischen Helsinki entfernt. Spätestens als wir im 2-Sterne-Michelin Restaurant 180 ° Stunden dinierten, dachten wir über den Zweitwohnsitz in der Altstadt nach. Einzig die Sprachbarriere ließ uns letztlich wieder die Heimreise antreten.

Mir bleibt nur DANKE zu sagen, für das Vertrauen, die berührenden Momente und das Herzklopfen, das diese Reise bei mir ausgelöst hat.