Zugegeben mein Besuch in Würzburg war familiär bedingt, aber einmal Fremdenführerin – immer Fremdenführerin. Und so verzichtete ich auf den Familienbrunch am Sonntag und machte mich allein auf, um die Stadt am Main zu erkunden.
Eine gute Entscheidung wie sich herausstellte, denn die ehemalige Fürstenstadt besticht mit alten Gemäuern und modernem Charme zugleich. Die Innenstadt lässt sich außerdem wunderbar zu Fuß erkunden, ganz nach meinem Geschmack. Der Kiliansdom und die Neumünsterkirche mit dem Lusamgärtlein (hier soll übrigens der berühmte Minnesänger Walther von der Vogelweide begraben liegen) bilden den interessanten Dombezirk. Am Marktplatz thront die gotische Marienkapelle, ein paar Schritte weiter erhebt sich das Falkenhaus, dessen Rokokofassade zum Staunen einlädt. In unmittelbarer Nähe lassen sich der Grafeneckart samt Rathaus entdecken.
Für das besondere Flair in Würzburg zeigt sich allerdings der Main verantwortlich. Der mächtige Fluss schlängelt sich durch die Stadt und die alte Mainbrücke zählt wohl zu den bezauberndsten Plätzen. Flankiert von zwölf Heiligenfiguren verbindet die Brücke das Zentrum mit der Festung Marienberg.
Keinesfalls fehlen darf die Besichtigung der Residenz, das Stadtschloss der ehemaligen Würzburger Fürsten. Das UNESCO-Weltkulturerbe mit seiner Hofkirche und dem Hofgarten lässt mich die Zeit vergessen. Kein Wunder, das prächtige Treppenhaus mit dem unglaublichen Deckenfresko von Giovanni Battista Tiepolo, der Kaisersaal mit mächtiger Ovalkuppel und die vielen anderen Kostbarkeiten können nicht schnell begutachtet werden.
Über Würzburg zu berichten ohne fränkischen Wein zu erwähnen, wäre ein Unding. Daher kurz und bündig: Urige Weinstuben, Weinbistros, geschichtsträchtiger Hofkeller unter der Residenz laden zum Verkosten ein, traditionell aus dem Bockbeutel. Nicht jedermanns Sache wohlgemerkt!