Vo Mello bis ge Schoppornou…

…was Musikinteressierte wohl augenblicklich als Songtitel des Holstuonarmusigbigbandclubs, kurz HMBC, erkennen, wurde auf unserem Wochenende im Bregenzerwald sogleich zum Ohrwurm. Spätestens als die Ortstafel Mellau zwischen den gefühlt hunderten von Kühen hervorblitzte, sangen wir begeistert mit. Na ja, den Refrain – alles andere war dann doch zu gsibergerisch. Die Reise an einem Septemberwochenende in Vorarlberg wird durch den Alpabtrieb entschleunigt. Macht aber nichts, so blieb uns mehr Zeit die Schönheiten des Bregenzerwaldes zu bestaunen.

Davon gibt es viele: Kleine Dörfer, die mit ihren liebevoll gestalteten Ortskernen, in die Vergangenheit blicken lassen. Gipfelkreuze, die auf den sanften Bergen mit der Sonne um die Wette leuchten. Kulturelle Highlights, wie das Angelika Kaufmann Museum, wo man der Malerin über die Schulter schauen kann. Und vieles mehr.

Abwechslungsreich waren die Tage mit der kleinen Freundesreisegruppe. Das Dornbirner Kulturhaus entführte uns mit der Band Night Fever in die Welt der Bee Gees samt köstlichem Galamenü. Der Abstecher in die Schweiz war durch die Wanderung zum Rheinfall ein rauschendes Erlebnis und in der mittelalterlichen Altstadt von Schafuuse (zu deutsch Schaffhausen) weiß man gar nicht, worüber man am meisten staunen soll: Erker, bemalte Fassaden, Zunft- und Bürgerhäuser, enge Gässchen.

Die Heimfahrt über den Arlbergpass wäre ohne Programm schon ein wunderbarer Ausklang der Reise ins Ländle gewesen, aber das Schmuckstück Stift Stams stand noch auf der Liste. Zum Glück! Das Zisterzienserstift zählt zu den drei großen Stiftsanlagen Nordtirols und ist immer einen Besuch wert. Ende des 13. Jahrhunderts als Familiengrabstätte der Grafen von Görz-Tirol von Elisabeth von Bayern und ihrem Gatten Meinhard II. gegründet, lädt es seine Gäste heute ein, diesen lebendigen Kulturschatz zu entdecken.

Ehe es endgültig wieder zurück ging, freuten wir uns noch auf einen wackeligen Abschluss. Versteckt liegt der ungewöhnliche Übergang über den Inn. Es handelt sich um eine fast 100 Jahre alte Hängebrücke, die uns anstelle der früheren Fähre den Fluss überqueren lässt. Wie singen die Jungs von HMBC so schön: „Bean i gloufa!“ Wir auch!