Der Sonne entgegen…

…radelten wir an einem Sommerwochenende von Rattenberg aus, wo wir traditionell unsere Biketouren immer starten. Dieses Mal hatten wir nicht nur ein konkretes Ziel, sondern auch Theaterkarten für „das Theaterfestival Steudltenn“ und eine vorgebuchte Unterkunft in der Pension Traube in Uderns im Zillertal. Auf direktem Weg wollten wir gemütlich mit ausgeliehenen E-Bikes ins Zillertal rollen – das war der Plan.

Pläne sind bekanntlich dazu da, sie wieder umzuwerfen. So machten wir einen Abstecher über den Schlitterberg zum bekannten Wallfahrtskirchlein Maria Brettfall, das auf fast 700 Metern auf einem Felsen thront. Seit 1536 steht hier eine Kapelle, in der heutigen Form lädt das Gotteshaus seit 1729 zum Verweilen und Ausruhen ein. Von dort führte uns ein Kreuzweg nach Strass und ein Radweg bis nach Uderns. Herzliche Gastfreundschaft, eine unkomplizierte Ladestation für unsere Bikes und ein feines Doppelzimmer mit Balkon erwarteten uns in der Pension Traube. Von dort spazierten wir zur Steudltenn, ein ganz besonderer Ort für Kultur. Max Frisch stand auf dem Programm und überzeugte uns von der ersten bis zur letzten Spielminute. Eine Nachbesprechung musste natürlich sein und so klang der Sommerabend perfekt aus. 

Nach einem köstlichen Frühstück in unserer Pension und wertvollen Tipps der Chefin für unsere heutige Tour schlüpften wir in die Radlerhosen und strampelten los. Mit der Sonne als treue Begleiterin ging es beinahe 1.700 Höhenmeter bergauf, denn wir hatten es uns nun mal in den Kopf gesetzt auf der Zillertaler Höhenstraße zu radeln und auf der stylishen Kristallhütte einzukehren. Ein kleiner Umweg musste sein, der uns die letzten Akkureserven kostete und uns das Erlebnis des Schiebens eines E-Bikes (sehr schwer, sehr mühsam) bescherte.

Allerdings wurden mit einer traumhaften Aussicht auf die Zillertaler Bergwelt und einem top Service auf der Kristallhütte belohnt. Die längste Abfahrt am Stück führte uns ins Tal nach Aschau, wo quasi die Zillertalbahn schon auf uns wartete und uns nach Jenbach „dampfte“. Verschwitzt, aber glücklich trudelten wir am Abend in Kufstein ein – die Sonne noch immer im Gepäck.