Sportlich aktiv im Frankenjura

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Auch wenn Tirol für mich unbestreitbar „das schönste Land der Welt“ ist, mache ich mich immer gerne auf den Weg, um die Schätze anderer Ecken zu entdecken. Die Fränkische Schweiz stand auf dem Programm. Wunderschöne Täler, schroffe Felsen, idyllische Dörfer und mehr als 4.500km Wanderwege liegen eingebettet zwischen Bamberg, Nürnberg und Bayreuth und laden zum Verweilen und zu Aktivitäten ein. Unsere Intention war es, die weltweit bekannten Felsen zu rocken. Wer sich ein wenig mit Sportklettern beschäftigt, weiß, dass die löchrigen, festen Felsen des Frankenjura eine willkommene Abwechslung zu den hiesigen Gesteinsarten darstellen.

Also plante die Reisepiratin eine dreitägige Reise nach Franken, genauer gesagt ins Trubachtal im Herzen der Fränkischen Schweiz. Das Gästehaus in Bärnfels lag ideal sowohl für unsere sportlichen Ziele – die Kletterfelsen der Umgebung – als auch für die kulturellen Ziele – die fränkischen Dörfer mit ihren entzückenden Fachwerkhäusern, Ruinen und liebevoll gestalteten Gastgärten.

Nach einem fantastischen Frühstück in der Spätsommersonne im Garten unserer charmanten Pension starteten wir zu Felsen, die unserem Können angemessen erschienen, wie den „Graischer Bleisteinwänden“ und der „Hexenküche“. Apropos Können, welches bei mir eher im unteren Schwierigkeitsgrad angesiedelt ist: Die Reisepiratin wusste natürlich, dass gerade die leichten Routen im Frankenjura eher dürftig abgesichert sind und gerade die ersten Haken oft sehr hoch eingebohrt sind. Und so hatte sie neben der üblichen Kletterausrüstung auch einen Teleskop-Clipstick dabei, der uns einige Male hilfreich war und von uns liebevoll „Fritzi“ getauft wurde.

Nach erfolgreichen Klettertouren und einer wunderschönen Wanderung durch anmutige Wälder wurde dann der vergossene Schweiß mit ein oder zwei fränkischen Bieren im Gastgarten in Obertrubach kompensiert. Um sich für den nächsten Tag zu stärken, hat man die Qual der Wahl, denn die fränkischen Speisekarten sind vielfältig. Das typische „Schäuferla“ (flache Schweineschulter meist mit Kartoffelklößen serviert) ist sehr zu empfehlen. Der Name des traditionellen Gerichtes stammt übrigens vom Schulterblatt, mit dem das Fleisch verbunden ist. Viel zu schnell ist das lange Wochenende vergangen und wir werden sicher mit unserer vielseitigen Reisepiratin das Frankenland wieder einmal ansteuern, um weitere Kletterrouten, Burgen und Ruinen auszukundschaften.